Industriekultur / Routen Bonn-Siebengebirge

Herzlich willkommen!

Die „Routen zur Industriekultur“ leiten Sie zu ausgewählten Orten der Industrie- und Technikgeschichte in Bonn und Umgebung. Und zwar geht es ausschließlich um Objekte, an denen es tatsächlich noch etwas zu sehen gibt. Sie führen exemplarisch die ganze Vielfalt des industriekulturellen Erbes vor Augen. Im Mittelpunkt steht ein Rundkurs auf beiden Ufern des Rheins, der sich gut mit dem Fahrrad bewältigen lässt. Darüber hinaus laden zusätzliche Routen – die sogenannten „Abstecher“ – zu den Industrie-Standorten und zu weiteren Entdeckungen abseits des Flusses ein.

Alle Objekte im Überblick

Folgende Routen warten auf die Entdeckung:

Alle Objekte sind ausführlich beschrieben. Zur bequemen Navigation mit dem Mobiltelefon sind Navigationslinks in den Übersichtskarten enthalten.

Industriekultur in Bonn und im Siebengebirge

Das südliche Rheinland zwischen Bonn und dem Siebengebirge verbindet man auf den ersten Blick nicht unbedingt mit dem Thema Industriekultur. Stattdessen denkt man bei der Stadt Bonn eher an die ehemalige Funktion als Bundeshauptstadt, an Beethoven oder an die „Museumsmeile“. Südlich von Bonn beginnt zudem der „romantische Rhein“ mit überregional bekannten touristischen Zielen und spektakulären Ausblicken auf die Kulturlandschaft des Siebengebirges.

Die Stadt Bonn und noch stärker Godesberg haben seit Mitte des 19. Jahrhunderts Fabrikansiedlungen in ihren Zentren bewusst unterbunden und diese an die Peripherie verdrängt: in den Bonner Westen, nach Beuel im Osten, nach Friesdorf oder Mehlem nördlich und südlich von Godesberg. Man wollte Lärm und Verkehr, Dreck und Gestank am schönen Rhein vermeiden und den Zuzug von wohlhabenden Bauherren fördern – was auch gelang, wie die stattlichen und gut erhaltenen Villenviertel in Bonn und Godesberg bis heute beweisen. Viele dieser repräsentativen Anwesen wurden von finanzkräftigen Industriellen, Bankiers oder Rentiers errichtet, die ihr Vermögen ihren erfolgreichen wirtschaftlichen Aktivitäten verdankten.

Nicht nur an diesem Beispiel zeigt sich – sozusagen auf den zweiten Blick –, dass Stadt und Region neben den klassischen touristischen Angeboten doch über ein breites Spektrum an industrie- und technikgeschichtlichen Standorten verfügen, die es sich anzusehen lohnt: Bauliche beziehungsweise landschaftsprägende Relikte verschiedenster Branchen – von längst der Natur überlassenen Steinbrüchen im Siebengebirge über die Denkmäler der Zementproduktion in Oberkassel bis hin zum heute noch florierenden Orgelbau in Bonn – sind ebenso vertreten wie gut erhaltene Arbeitersiedlungen oder Bauten der kommunalen Infrastruktur.

Nicht zuletzt spielt im Süden der Kölner Bucht die Verkehrsgeschichte eine bedeutende Rolle: in erster Linie natürlich der Rhein mit der Personen- und Frachtschifffahrt, den Fähren und den Brücken, daneben aber auch die beiden Eisenbahn-Magistralen rechts und links des Rheins mit ihren historischen Bahnhofsgebäuden, die technikgeschichtlich herausragende Zahnradbahn auf den Drachenfels in Königswinter, das Jugendstil-Straßenbahn-Depot im Norden Bonns oder – aus  der jüngeren Vergangenheit – die architektonisch und ästhetisch faszinierenden U-Bahn-Stationen in Bonn.

In einem nächsten Schritt ist geplant, in Form eigenständiger ergänzender Routen historisch interessante Standorte im Rhein-Sieg-Kreis vorzustellen – von Meckenheim und Rheinbach in der Voreifel über Troisdorf und Siegburg bis hin nach Windeck an der oberen Sieg.

Wir danken dem LVR-Industriemuseum Euskirchen für organisatorische Unterstützung.