Arbeitersiedlung der Jutespinnerei

Ansicht Paulusstraße.

Die Anwerbung von ausländischen Arbeitskräften ist kein Phänomen der 1960er Jahre. Im Industriezeitalter waren Arbeitskräfte in spezialisierten Bereichen zu Zeiten eines wirtschaftlichen Aufschwungs schon immer sehr gefragt. Die Jutefabrik in Beuel erlebte nach Niedergang und Konkurs Anfang der 1880er Jahre gegen Ende des Jahrhunderts wie die gesamte Wirtschaft einen enormen Aufschwung, der mit kurzen Unterbrechungen bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges anhielt.

Industriegelände und Werkswohnungen Bonn-West

Etwas abseits der Wohnbebauung etablierte sich nordwestlich der Endenicher Straße und im Umfeld des Güterbahnhofs seit den 1870er Jahren ein kleineres Industriegebiet. Das Gelände an der Grenze zu der bis 1904 selbstständigen Gemeinde Poppelsdorf gehörte in weiten Bereichen der Stadt. Erschlossen wurde es über die Viktoria-, Immenburg- und Karlstraße. Die Entwässerung erfolgte über den sogenannten Kielgraben, einen Abwasserkanal, der über den Dransdorfer- und Rheindorfer Bach mit dem Rhein verbunden war.

Bauten der Arbeiterwohnungs-Genossenschaft in der Taunus-, Eller- und Eintrachtstrasse

Zusätzlich zu den Gebäuden an der Graurheindorfer Straße und an der Paulstraße realisierte die Arbeiterwohnungs-Genossenschaft im Norden Bonns an der Taunusstraße (1901), Ellerstraße (1903) und Eintrachtstraße (1908) einige Bauten in Form der klassischen Zeilenrandbebauung. Interessant ist nicht zuletzt, wie eine ähnliche Bauaufgabe in verschiedenen Architekturen realisiert wurde.

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