Der Bonner Hafen
Die Unternehmervillen Schumm und Heckmann
Wenn man auf der Bonner Rheinpromenade Richtung Süden spaziert, fallen oben auf der Stützmauer einige stattliche Villen ins Auge, die zum Teil von Unternehmern aus den Industriegebieten des Rheinlands erbaut wurden. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts war dieses Gelände gänzlich unbebaut. Dann begannen einige Professoren der 1819 neu gegründeten Universität, hier großzügige Villen zu errichten. Mit dem Anschluss Bonns an die Bahnlinie nach Köln 1844 begann eine Phase des Zuzugs. Jetzt wurden am Rheinufer südlich von Bonn Zweitwohn- und Alterssitze von Unternehmern, Kaufleuten, Bankiers und sogenannten „Rentnern“ oder Rentiers errichtet, die ihr Geld in der Industrie, im Handel oder im Bankgeschäft in Köln, Aachen, im Ruhrgebiet oder gar in England oder Russland verdienten oder verdient hatten.
Fähre Bad Honnef – Remagen-Rolandseck
Die Fähre von Rolandseck, einem Ortsteil der Stadt Remagen, nach Bad Honnef ist insofern etwas Besonderes, als sie auf ihrer Fahrt mitten im Strom die Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen überquert.
Anfang 1856 hatte die „Bonn-Cölner Eisenbahn-Gesellschaft“, die wenig später von der „Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft“ übernommen wurde, die linksrheinische Bahn bis Rolandseck fertig gestellt; zwei Jahre später konnte der Bahnhof Rolandseck als vorläufiger Endpunkt der Strecke eröffnet werden. Von hier aus konnten die Reisenden aus der Ferne das romantische Siebengebirgspanorama betrachten, eine Rheinfahrt mit den neuartigen Dampfschiffen unternehmen oder aber mit hölzernen Nachen, den bescheidenen Vorläufern der späteren Dampffähren, auf die rechte Rheinseite übersetzen.
Fischereimuseum Bergheim an der Sieg und Aalschokker „Maria Theresia“
In dem kleinen Ort Bergheim an der Sieg kann man ein Stück Weltkulturerbe erleben: Die Flussfischerei, wie sie bis in die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein an der Mündung der Sieg in den Rhein betrieben wurde, wurde 2016 als immaterielles kulturelles Erbe anerkannt und in das Bundesweite Verzeichnis für Immaterielles Kulturerbe aufgenommen. In dem 2010 eröffneten Fischereimuseum Bergheim an der Sieg werden auf über 500 m² Ausstellungsfläche die alten Traditionen und Handwerkstechniken für die Gäste wieder lebendig.
Friedrich-Ebert-Brücke
Bahnhof Oberkassel
Zwei Durchgangsgleise, zwei Bahnsteige und ein gut erhaltenes klassizistisches Empfangsgebäude von 1870, das seit langem als Restaurant genutzt wird – das ist alles, was von den einst weitläufigen Bahnanlagen in Oberkassel (seit 1969 offiziell Bonn-Oberkassel) übriggeblieben ist. Für die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde mit ihren Steinbrüchen und Baustofffabriken war der Anschluss an die rechtsrheinische Eisenbahn von entscheidender Bedeutung.
Kennedybrücke
Anstelle der Alten Rheinbrücke, auf deren Strom- und Landpfeilern sie fußt, führt heute die Kennedybrücke aus dem Jahr 1949 von der Bonner Innenstadt hinüber nach Bonn-Beuel. Die älteste der drei Bonner Rheinbrücken ist ein bedeutendes Brückenbauwerk der Nachkriegszeit. Dazu gewährt sie dem aufmerksamen Betrachter ganz nebenbei einen charmanten Einblick in ein besonderes Nachbarschaftsverhältnis links und rechts des Rheins…
Bahnhof Rolandseck
Der Bahnhof Rolandseck wurde 1856-1858 in unmittelbarer Nähe zum Rhein erbaut und war in der damals ländlich-kleinteiligen Umgebung ein gigantisch großes Bauwerk. Das Empfangsgebäude hatte für die Eisenbahngesellschaft eine wichtige repräsentative Bedeutung – und wurde entsprechend anspruchsvoll gestaltet. Die neue Bahnlinie brachte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Fahrgäste aus dem Norden erstmals unmittelbar an den romantischen Rhein. Durch die Umwandlung in einen „Künstlerbahnhof“ in den 1960er Jahren und den erfolgreichen Kampf für seine Erhaltung konnte er als eine Ikone der Industriekultur erhalten bleiben. Heute ist der Bahnhof als Empfangsgebäude des Arp-Museums öffentlich zugänglich und bietet einen faszinierenden Ausblick auf die Rheinlandschaft.
Konrad-Adenauer-Brücke
Die Konrad-Adenauer-Brücke, 1972 für den Verkehr freigegeben, ist sicherlich die landschaftlich am reizvollsten gelegene Bonner Rheinbrücke. Mit einer Gesamtlänge von 770 Metern führt sie über den beidseits des Rheins gelegenen Rheinauenpark mit seinem Baumbestand, dem Auensee und den großen Grünflächen und bietet insbesondere Fußgängern und Radfahrern schönste Ausblicke auf die Stadt Bonn einerseits und das Siebengebirge andererseits.
Villa Deichmannsaue
1836 ersteigerte der Kölner Bankier Wilhelm Ludwig Deichmann das bereits bestehende Landgut „Auerhof“ in Mehlem, aus dem später das sogenannte „Schloss“ Deichmannsaue werden sollte. Die Familie des einflussreichen Bankiers beließ zunächst weitgehend den Baubestand und konzentrierte sich auf die Ausstattung eines spektakulären Landschaftsgartens. Wilhelm und seine Frau Elisabeth hatten dort viele Künstler, Wissenschaftler und illustre Gäste zu Besuch, die die besondere Lage des Auerhofes mit Blick auf den Drachenfels genossen. Das Ensemble blieb durch drei Generationen im Besitz der Familie Deichmann, deren Bankhaus über Jahrzehnte hinweg eine Schlüsselrolle in der Finanzierung der westdeutschen Industrie besaß. Die heutige Form erhielt das Anwesen 1910-1912 unter der Federführung des Bankiers Wilhelm Theodor von Deichmann. Heute wird der historische Gebäudebestand von Bundesämtern genutzt und ist von der Rheinpromenade gut zugänglich.
Haus Bachem
Das sogenannte Haus Bachem am Königswinterer Marktplatz erinnert an die gleichnamige Steinhauerfamilie, die im Königswinterer Wirtschaftsleben des 19. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle spielte. Damit ist das denkmalgeschützte Gebäude eng verbunden mit der Geschichte des Steinabbaus im Siebengebirge und der lokalen Steinhauer-Gewerkschaft. Seit einigen Jahren nutzt die Stadt das repräsentative Haus Bachem als Amtssitz des Bürgermeisters, als Standesamt und für kulturelle Aktivitäten.
Wasserwerk Bonn
Das hohe Parlament in einem technischen Funktionsbau! Von 1986 bis 1992 bekam das ehemalige Bonner Wasserwerk eine völlig neue Bedeutung, denn es diente zeitweilig als provisorischer Plenarsaal für den deutschen Bundestag. Der Sitzungssaal von 1949 wurde damals abgerissen und an derselben Stelle der neue Bundestag erbaut. Die Bundestagsabgeordneten tagten nun vorübergehend im benachbarten Pumpenhaus des ehemaligen Wasserwerks, das 1900 erbaut worden war. Im ehemaligen Kessel- und Maschinenhaus von 1874 entstand das Besucherzentrum des Bundestags. Die Umnutzung bewahrte das sehenswerte Ensemble in den frühen 1980er Jahren vor einem Abriss – und machte für einige Jahre bundesweit deutlich, dass ein ausrangiertes Industriegebäude mit einer neuen Nutzung besonderen Charme und Reiz entwickeln kann.
Wasserwerk Godesberg
Seit 1875 wurde Godesberg zunächst mit Wasser aus Bonn versorgt, das vom dortigen Wasserwerk über eine Rohrleitung unter der heutigen Bundesstraße 9 nach Süden gelangte. Um die Jahrhundertwende nahm das damals noch selbstständige Godesberg die Wasserversorgung in die eigene Hand: Es kaufte das bestehende Wasserrohrnetz und errichtete in der Plittersdorfer Aue, 200 Meter vom Rhein entfernt, ein eigenes Wasserwerk mit Maschinisten-Wohnhaus. Ab 1901 kam das Wasser für das aufstrebende Godesberg aus einem 14,5 Meter tiefen Brunnen der neuen Anlage. Das Ensemble ist unweit der Rheinpromenade gut erhalten.
Rheinfähre Königswinter – Bonn-Mehlem
Eine beeindruckende Annäherung an das Siebengebirgspanorama bietet eine Fahrt mit der Fähre von dem linksrheinischen Bonner Ortsteil Mehlem nach Königswinter. Seit dem späten Mittelalter besteht diese für die Region wichtige Verbindung quer über den Strom. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die erste dampfbetriebene Fähre in Dienst gestellt. In der Folgezeit wurde der Fährbetrieb immer wieder auf den aktuellen Stand der Technik gebracht, um den steigenden Anforderungen vor allem durch den wachsenden Automobilverkehr gerecht werden zu können.
Zementwerk Oberkassel
Zement als Bindemittel bei der Herstellung von Beton ist aus dem Baubetrieb nicht mehr wegzudenken. Der heute verwendete Zement basiert auf einem Verfahren, das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in England entwickelt wurde: Im Prinzip werden Kalkstein und Tonmiteinander vermalen, zu Ziegeln geformt, gebrannt und schließlich erneut gemahlen. Der entscheidende Schritt zur Entwicklung des Portland-Zements – der heute gebräuchlichsten Zementart, die sich durch ihre hohe Festigkeit auszeichnet – wurde schließlich durch die Sinterung der verschiedenen Ausgangsstoffe erreicht.
Rheinfähre Königswinter-Niederdollendorf – Bonn-Bad Godesberg
Vom Königswinterer Stadtgebiet aus führen gleich zwei Fährverbindungen über den Rhein. Die nördliche verknüpft Niederdollendorf mit dem Bonner Stadtteil Bad Godesberg. Die 1972 eingeweihte Konrad-Adenauer-Brücke, die nächstgelegene der drei Bonner Rheinbrücken, brachte für den traditionsreichen Fährbetrieb zwar ökonomische Einbußen mit sich, erwies sich auf Dauer aber nicht als eine existenzbedrohende Konkurrenz. Eine weithin einmalige technikhistorische Besonderheit war die 1908 in Betrieb genommene elektrische Fähre, deren Akkumulatoren vom Godesberger Elektrizitätswerk mit Strom versorgt wurden.
Rheinfähre Mondorf
Wie sinnvoll der Einsatz von Fähren trotz einer wachsenden Zahl an Straßenbrücken auch heute noch sein kann, zeigt sich am Beispiel der Fährverbindung zwischen Niederkassel-Mondorf und Bonn-Graurheindorf. Obwohl sie in Sichtweite der Friedrich-Ebert-Brücke zwischen Bonn-Beuel und dem linksrheinischen Bonn verkehrt, ziehen viele Autofahrer vor allem im Berufsverkehr die geruhsame Fährfahrt über den Rhein dem notorischen Stau auf der Autobahn 565 vor.
Villa Arthur Camphausen
Ein besonderer Reiz der ehemaligen Villa Camphausen liegt etwas im Verborgenen – auf der Rückseite des Gebäudes. Dort liegt ein weitläufiger Park von dem man freien Blick auf die andere Rheinseite hat – unter anderem auf den Drachenfels. Das Gebäude geht vermutlich auf einen Bau aus den 1860er Jahren zurück. Der Bankier Arthur Camphausen brachte Anfang des 20. Jahrhunderts mit einen Umbau das Ensemble in die repräsentative Form, die weitgehend erhalten ist. Der sehr vermögende Besitzer Arthur Camphausen war unter anderem Mitglied im Aufsichtsrat des A. Schaaffhausen’schen Bankvereins in Köln, dessen Engagement insbesondere der Finanzierung industrieller Aktivitäten galt. Arthur Camphausen war zugleich stellvertretender Vorsitzender der Kölnischen Rückversicherungsgesellschaft, die 1846 von Gustav Mevissen gegründet worden war. Die Villa wurde später erweitert, ist aber als Seniorenresidenz im Kern gut erhalten.
Rheinuferpromenade Königswinter
Die Kreuzung Rheinallee / Drachenfelsstraße ist ein Hotspot des Verkehrs: Hier begegnen sich seit Jahrzehnten Fußgänger und Radfahrer, motorisierter Individualverkehr, Reisebusse, Straßenbahnen, Personenschifffahrt und Fährwesen auf dem Rhein, und die berühmte Zahnradbahn auf den Drachenfels ist auch nicht weit. Seit dem Ausbau des Rheinufers zur großzügigen Promenade in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erinnert nichts mehr daran, dass hier zuvor die Arbeits- und Lagerplätze der Steinhauer und Backofenbauer gelegen hatten. Allerdings sind auch die vornehmen Hotelpaläste, die sie verdrängten, heute längst Geschichte.
Siebengebirgsmuseum
Das Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter versteht sich als klassisches Regionalmuseum. Dementsprechend groß ist die Bandbreite der Themen, die in der Dauerausstellung mit zahlreichen Objekten und Medien präsentiert werden: von der Geologie der Sieben Berge, dem Steinabbau und der Entstehung der Kulturlandschaft über die Geschichte des Siebengebirgsraums bis hin zur Entwicklung des Tourismus, der für Königswinter bis heute eine besondere Rolle spielt. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die regelmäßigen Sonderausstellungen mit Gemälden und Kunstwerken zum Thema „Rheinromantik“.
Villa Hammerschmidt
Der zweite Amtssitz des Bundespräsidenten geht im Kern auf ein kurz nach 1860 von dem Kaufmann Albrecht Troost errichtetes Gebäude zurück. Troost stammte aus einer Textilindustriellenfamilie aus Mülheim an der Ruhr. Später kaufte das Anwesen zunächst der Zuckerbaron Leopold König, dann der Textilfabrikant Rudolf Hammerschmidt. Die Anlage erlebte diverse Ausbauten und Erweiterungen, durch die sie zu einer der größten und spektakulärsten Unternehmer-Villen im Bonner Raum wurde.
Villa Hüser
Die Villa Hüser repräsentiert einen bedeutenden Aspekt der Oberkasseler Industriegeschichte. Erbaut hatte sie 1857 der Fabrikant Hartwig Hüser (1834-1899), die heutige klassizistisch anmutende Form entstand durch einen Umbau vor dem Ersten Weltkrieg. Hüser war Gründer eines erfolgreichen Betonwerkes und damit neben der Oberkasseler Zementfabrik einer der größten Arbeitgeber in der Gemeinde. Als Mitbegründer des Deutschen Betonvereins war Hüser auch verbandspolitisch aktiv. Die Hüser Betonwerke wurden 1976 geschlossen; die einst umfangreichen Produktionsstätten sind nicht erhalten.
Villa Ludolf Camphausen
Die klassizistische Villa am Rüngsdorfer Rheinufer, die Ludolf Camphausen (1803-1890) Ende der 1840er Jahre kaufte, ist eine der ältesten und schönsten Unternehmervillen am Rhein. Camphausen war Bankier in Köln und einer der bedeutenden Impulsgeber der Verkehrsentwicklung und des Eisenbahnbaus im Rheinland. Zugleich gehörte er zu den führenden Vertretern des rheinischen Liberalismus. Die wohlproportionierte Architektur der Villa wurde nicht wesentlich verändert, so dass wir heute noch einen Eindruck erhalten, wie die Villa in der Mitte des 19. Jahrhunderts ausgesehen hat.
Villa Otto Deichmann
Die Villa an der Rüngsdorfer Rheinpromenade in der Nähe des Hotels Dreesen wurde 1902 nach Plänen des Architekten Ernst Eberhard Ihne für den Bankier Otto Deichmann (1838–1911) erbaut. Zugleich wurden die mächtige Stützmauer und eine Zufahrtsstraße von der Basteistraße aus angelegt. Nach dem Neubau des Hauptgebäudes folgten 1903 noch eine große Remise und ein Gewächshaus, beides entworfen von dem Godesberger Architekten Georg Westen. Die Villa ist von Rheinpromenade gut sichtbar.
Villa Rheinau
Im späten 19. Jahrhundert entstand nicht nur am Rheinufer der Stadt Königswinter, sondern auch außerhalb des Ortes an der Westseite der „Provincialstraße“ nach Niederdollendorf (heute ein Ortsteil von Königswinter) eine Reihe von repräsentativen Villen, die – ausreichendes Einkommen oder Vermögen vorausgesetzt – häufig als Sommer-Domizil genutzt wurden. Zu ihnen zählt die um 1878 errichtete Villa Rheinau, ein gutes Beispiel für den Bautypus eines spätklassizistischen Landhauses.
Villa und Mausoleum Carstanjen / Landgut Schaaffhausen
Am südlichen Ende der Bonner Rheinaue liegt unübersehbar ein burgartig anmutendes Gebäude-Ensemble, mit Türmen und Zinnen – das Haus Carstanjen, das allerdings erst um 1900 seine heutige, historisch anmutende Erscheinung erhielt. Kern der Anlage war ein ländliches Anwesen, das der Kölner Bankier Abraham Schaaffhausen Anfang des 19. Jahrhunderts erworben hatte, der eine bedeutende Rolle in der Finanzierung der rheinischen Frühindustrialisierung einnahm. Hier empfing ab 1824 die sogenannte „Rheingräfin“, Schaaffhausens selbstbewußte und unkonventionelle Tochter, Sybille Mertens-Schaffhausen, zahlreiche Gäste. Zum Ensemble gehören auch ein mächtiges Mausoleum und ein moderner Anbau aus den 1960er Jahren.
Villa Vorster
Eines der eindrucksvollsten Anwesen am rechten Rheinufer zwischen Königswinter und Bonn-Beuel ist die 1907 errichtete ehemalige Villa Vorster in Oberkassel mit ihrem weitläufigen Park. Auftraggeber des repräsentativen Gebäudes im englischen Landhausstil war der Kölner Unternehmer und Politiker Julius Vorster jun. (1845-1932). Seit 1886 war er verheiratet mit der Tochter des einflussreichen Zuckerfabrikanten Eugen Langen (1833-1895), dem Miterfinder des Ottomotors und Gründer der Gasmotorenfabrik Deutz.
Villen in Rolandseck
Der historische Bahnhof ist nicht das einzige ungewöhnliche Bauwerk in Rolandseck. In seiner unmittelbaren Nähe liegen einige spektakuläre Unternehmer- und Bankiersvillen – natürlich mit Rheinblick. Wir treffen hier auf Bauherren, deren Familien wir schon aus Godesberg und Mehlem kennen: vom Rath und Deichmann.
„Bahnhöfchen“ Bonn-Beuel
Das sogenannte „Bahnhöfchen“ in Bonn-Beuel ist ein gar nicht so kleiner Bahnhof für eine gar nicht so unbedeutende Bahn: Das 1891 errichtete Fachwerkgebäude direkt am Rheinufer unweit der Kennedybrücke war eine der wichtigsten Stationen der Bröltalbahn (ab 1921 Rhein-Sieg-Eisenbahn AG). Sie erschloss die ländlich geprägte Region zwischen dem vorderen Westerwald und dem südlichen Bergischen Land. Mit ihrer Spurweite von 785 Millimetern gilt sie als die erste Schmalspurbahn des öffentlichen Verkehrs in Deutschland.
Aalschokker Aranka
Seit mehreren Jahrzehnten ist der klassische, aus dem Holländischen stammende Schiffstypus des Aalschokkers so gut wie ausgestorben, und mit ihm der Beruf des Aalfischers, der Generationen von Rheinanliegern ernährte. Dank dem ideellen wie finanziellen Engagement einiger Enthusiasten konnte die 1917 gebaute „Aranka“ als eine der wenigen Vertreterinnen ihrer Art für die Nachwelt erhalten werden. Nach einer umfassenden Restaurierung liegt sie im Altarm des Rheins in Bad Honnef vor der Insel Grafenwerth vor Anker.
Auermühle / Büro-Campus
Mit der Anlage der neuen Hafenanlage 1924 änderten sich auf einen Schlag die Verhältnisse im bis dahin beschaulichen Graurheindorf im Norden Bonns. Am Kai wuchsen zwei für die dörflichen Verhältnisse gigantische Gebäude aus dem Boden. 1927 begann dort die „Bonner Weizenmühle Carl Auer“ Getreide zu mahlen. Dieses wurde meist per Schiff angeliefert. 1930 zerkleinerten die Mahlgänge pro Tag ca. 100 Tonnen!