Aalschokker Aranka

Seit mehreren Jahrzehnten ist der klassische, aus dem Holländischen stammende Schiffstypus des Aalschokkers so gut wie ausgestorben, und mit ihm der Beruf des Aalfischers, der Generationen von Rheinanliegern ernährte. Dank dem ideellen wie finanziellen Engagement einiger Enthusiasten konnte die 1917 gebaute „Aranka“ als eine der wenigen Vertreterinnen ihrer Art für die Nachwelt erhalten werden. Nach einer umfassenden Restaurierung liegt sie im Altarm des Rheins in Bad Honnef vor der Insel Grafenwerth vor Anker.

Seit 1991 ist die „Aranka“ ganz offiziell ein „bewegliches“, das heißt „nicht ortsfestes“ Denkmal gemäß der Definition im Denkmalschutzgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie repräsentiert Jahrzehnte eines bedeutenden Bereichs der Gewerbegeschichte am Rhein. Hauptmerkmal des Schiffs sind die beiden ausschwenkbaren, etwa zehn Meter langen Schokkerbäume. Zwischen ihnen war das Netz befestigt, das die flussabwärts zu ihren Laichplätzen im Saragassomeer schwimmenden Aale in die Schlussreuse lenkte.

Erster Eigentümerdes Schiffes, das keinen eigenen Motor besitzt, war der Fischermeister Willi Jansen, der in den folgenden fünf Jahrzehnten unzählige Aale, aber auch Salme/ Lachse und Störe an Bord hievte – seinerzeit war der Rhein noch fischreich und die Fischerei ein lohnendes Geschäft. Das änderte sich mit der wachsenden Belastung des Stroms durch industrielle Schadstoffe und Umweltgifte, die langsam aber gründlich die Fischpopulationen dezimierten und so den Fischern die Existenzgrundlage entzogen.

Nachdem die Familie Jansen den Aalfang aufgegeben und 1992 den historischen Schokker an Honnefer Bürger verkauft hatte, wurde er mit finanzieller Unterstützung unter anderem der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege von Grund auf saniert. Die kleine Kajüte beherbergt eine Ausstellung zur Geschichte des Schiffes und der Fischerei.
Ständiger Liegeplatz der „Aranka“ ist der Altarm des Rheins zwischen der Insel Grafenwerth und dem Bad Honnefer Ufer. Einen schönen Blick auf das Zeugnis der Fischereigeschichte mit dem Siebengebirge im Hintergrund hat man von der historischen Brücke, die auf die Insel führt.

Texte und Fotos: Markus Krause 

Adresse: Grafenwerther Brücke, 53604 Bad Honnef

Literatur 

https://archiv.nrw-stiftung.de/projekte/projekt.php?pid=356

https://www.aalkoenig-badhonnef.de/die-aranka/