Bahnhof Godesberg

Im Godesberg erwartet die Reisenden ein anmutig-eleganter Bahnhof, dessen Architektur Jugendstil und historisierende Elemente verbindet. Die Bahnanbindung nach Norden bestand schon seit 1855. Das jetzige Bahnhofgebäude wurde 1908 als Ersatz eines älteren Bahnhofs neu errichtet, um dem Kommen und Gehen im Ort der Rentner und Ausflügler, Internate und Sanatorien einen angemessen Rahmen zu verleihen.

Konrad-Adenauer-Brücke

Die Konrad-Adenauer-Brücke, 1972 für den Verkehr freigegeben, ist sicherlich die landschaftlich am reizvollsten gelegene Bonner Rheinbrücke. Mit einer Gesamtlänge von 770 Metern führt sie über den beidseits des Rheins gelegenen Rheinauenpark mit seinem Baumbestand, dem Auensee und den großen Grünflächen und bietet insbesondere Fußgängern und Radfahrern schönste Ausblicke auf die Stadt Bonn einerseits und das Siebengebirge andererseits.

Villen an der Kurfürstenallee

An der heutigen Kurfürstenallee (früher Kurfürstenstraße) liegen eine Reihe von Villen, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts rheinischen Bankiers und Industriellen als Sommersitze dienten. Die Villen-Besitzer waren geschäftlich wie familiär eng miteinander vernetzt. Der Reiz der Lage bestand darin, dass es früher von hier aus einen freien Blick auf das Siebengebirge gab. Ab 1855 kam hinzu, dass fußläufig der neue Godesberger Bahnhof einen unkomplizierten Anschluss nach Köln und in das ganze Rheinland bot.

Wasserwerk Godesberg

Seit 1875 wurde Godesberg zunächst mit Wasser aus Bonn versorgt, das vom dortigen Wasserwerk über eine Rohrleitung unter der heutigen Bundesstraße 9 nach Süden gelangte. Um die Jahrhundertwende nahm das damals noch selbstständige Godesberg die Wasserversorgung in die eigene Hand: Es kaufte das bestehende Wasserrohrnetz und errichtete in der Plittersdorfer Aue, 200 Meter vom Rhein entfernt, ein eigenes Wasserwerk mit Maschinisten-Wohnhaus. Ab 1901 kam das Wasser für das aufstrebende Godesberg aus einem 14,5 Meter tiefen Brunnen der neuen Anlage. Das Ensemble ist unweit der Rheinpromenade gut erhalten.

Rheinfähre Königswinter-Niederdollendorf – Bonn-Bad Godesberg

Vom Königswinterer Stadtgebiet aus führen gleich zwei Fährverbindungen über den Rhein. Die nördliche verknüpft Niederdollendorf mit dem Bonner Stadtteil Bad Godesberg. Die 1972 eingeweihte Konrad-Adenauer-Brücke, die nächstgelegene der drei Bonner Rheinbrücken, brachte für den traditionsreichen Fährbetrieb zwar ökonomische Einbußen mit sich, erwies sich auf Dauer aber nicht als eine existenzbedrohende Konkurrenz. Eine weithin einmalige technikhistorische Besonderheit war die 1908 in Betrieb genommene elektrische Fähre, deren Akkumulatoren vom Godesberger Elektrizitätswerk mit Strom versorgt wurden.

Villa Köhler / Simons

Am westlichen Rand Friesdorfs liegt eine Villa, die sich in vielerlei Hinsicht von dem eher kleinteiligen Häuserpuzzle des Ortes unterscheidet. Ludwig Ferdinand Köhler (1783–1858), ein wohlhabender Bankier aus Elberfeld, kaufte 1818 das Gebäude, das zuvor ein Gasthaus gewesen war. Köhler war an dem Alaunabbau oberhalb von Friesdorf beteiligt. Er gab der Villa in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ihre jetzige Gestalt. Bemerkenswert ist auch das kleine Mausoleum, das sich Köhler am Waldhang bauen ließ.

Villa Ludolf Camphausen

Die klassizistische Villa am Rüngsdorfer Rheinufer, die Ludolf Camphausen (1803-1890) Ende der 1840er Jahre kaufte, ist eine der ältesten und schönsten Unternehmervillen am Rhein. Camphausen war Bankier in Köln und einer der bedeutenden Impulsgeber der Verkehrsentwicklung und des Eisenbahnbaus im Rheinland. Zugleich gehörte er zu den führenden Vertretern des rheinischen Liberalismus. Die wohlproportionierte Architektur der Villa wurde nicht wesentlich verändert, so dass wir heute noch einen Eindruck erhalten, wie die Villa in der Mitte des 19. Jahrhunderts ausgesehen hat.

Villa Otto Deichmann

Die Villa an der Rüngsdorfer Rheinpromenade in der Nähe des Hotels Dreesen wurde 1902 nach Plänen des Architekten Ernst Eberhard Ihne für den Bankier Otto Deichmann (1838–1911) erbaut. Zugleich wurden die mächtige Stützmauer und eine Zufahrtsstraße von der Basteistraße aus angelegt. Nach dem Neubau des Hauptgebäudes folgten 1903 noch eine große Remise und ein Gewächshaus, beides entworfen von dem Godesberger Architekten Georg Westen. Die Villa ist von Rheinpromenade gut sichtbar.

Villa und Mausoleum Carstanjen / Landgut Schaaffhausen

Am südlichen Ende der Bonner Rheinaue liegt unübersehbar ein burgartig anmutendes Gebäude-Ensemble, mit Türmen und Zinnen – das Haus Carstanjen, das allerdings erst um 1900 seine heutige, historisch anmutende Erscheinung erhielt. Kern der Anlage war ein ländliches Anwesen, das der Kölner Bankier Abraham Schaaffhausen Anfang des 19. Jahrhunderts erworben hatte, der eine bedeutende Rolle in der Finanzierung der rheinischen Frühindustrialisierung einnahm. Hier empfing ab 1824 die sogenannte „Rheingräfin“, Schaaffhausens selbstbewußte und unkonventionelle Tochter, Sybille Mertens-Schaffhausen, zahlreiche Gäste. Zum Ensemble gehören auch ein mächtiges Mausoleum und ein moderner Anbau aus den 1960er Jahren.

Villen „Am Kurpark“

In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Sommerresidenzen von wohlhabenden Unternehmern an der Kurfürstenallee entstanden auch „Am Kurpark“ Mitte des 19. Jahrhunderts eine Reihe von Villen im klassizistischen Stil. Bauherren oder Besitzer waren reiche Industrielle aus dem Rheinland. Sie genossen hier die Nähe zum romantischen Rhein, die mit einem praktischem Bahnanschluss verbunden war. Die Zuckerfabrikanten-Familie Joest residierte hier, ebenso wie Gustav Mevissen, Präsident der Rheinischen Eisenbahngesellschaft und eine der Schlüsselfiguren der westdeutschen Industrialisierung. Godesberg war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts rund um den heutigen Kurpark ein gesellschaftlicher Treffpunkt der rheinischen Wirtschaftselite.

Alaunabbau und Villa Pfeifer am Friesdorfer Annaberg

Braunkohletagebau – das verbinden wir im Rheinland heute vor allem mit dem großen Revier westlich von Köln. Im 19. Jahrhundert wurde aber auch in der Nähe von Bonn rege Braunkohle und Alaun abgebaut, so auch am Hang oberhalb von Friesdorf – bis Anfang der 1840er Jahre. Im ehemaligen Tagebaugebiet ließ 1898 Eugen Pfeifer, ein Gesellschafter der Zuckerfabriken Pfeifer & Langen, das schlossartige Haus Annaberg erbauen.

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